Ich lebe glutenfrei. - Meine sechste Woche

Ich lebe glutenfrei. - Meine sechste Woche

6. Woche (03.04. - 09.04.2017)
Rückblick 5. Woche

Nun endlich: Mein Rückblick auf die sechste und damit vorletzte Woche in Glutenfreiheit ist endlich online. Leicht verspätet mit einem Tag Verzug. Nein, ich bin beim dem schönen Wetter am Sonntag nicht in ein frühlingshaftes Erholungsnickerchen gefallen. Es waren schlicht und einfach Kopfschmerzen, die mich aufgehalten haben. Da fällt das Schreiben nicht ganz so einfach. Nun geht es mir wieder blendend und ich will euch die Woche sechs nicht vorenthalten.

Am Montag bin ich mittags mit einer Freundin verabredet. Wir haben uns bereits beim letzten Mal schon ausgeguckt, welches Restaurant in Lübeck glutenfreie Gerichte anbietet. Wir sind auf asiatisch - im Speziellen auf den noch recht neuen Koreaner in der Mühlenstraße - gekommen. Onni heißt der Laden. Und trotz oder gerade wegen seiner kleinen Räumlichkeiten wirkt er sehr gemütlich. Es gibt einen Mittagstisch. Und da der asiatische Raum von Reis geprägt ist, habe ich hier keine Schwierigkeiten, glutenfreie Gerichte zu finden. Meine Wahl fällt auf Bibimbab. Ihr seht es auf dem Bild. Es ist ein in einer heißen Gussschüssel serviertes Reisgericht, welches Bowl-artig angerichtet und mit einem rohen Ei drapiert wird. Das Ganze mischt man dann gut durch. Das Ei stockt durch die heiße Schüssel und der Reis knuspert am Boden an. Es gibt unterschiedliche Varianten und ich kann es nur empfehlen. Wer mal auf die Ecke kommt, sollte sich von dieser Küche überzeugen lassen - oder zumindest einen Versuch wagen.

Am Dienstag fällt mein Mittag etwas weniger aufregend aus als den Tag zuvor. Aber ich probiere etwas Neues. Ich habe im Reformhaus Blumenbrot von Le Pain des Fleuers entdeckt. Keine Angst vor diesem komischen Namen. Es ist tatsächlich nur der Name. Das wunderbare daran ist, dass es zu 100% aus Buchweizen besteht und luftig leicht knuspert. Das finde ich neben den ganzen Fertig"mehl"mischungen echt angenehm. Sowohl von der Struktur als auch vom Geschmack erinnert es mich sehr stark an die Knusperschnitten, die ich auch im Weizenformat bekommen kann. Das finde ich mal gelungen. Gleichzeitig muss ich aber auch gestehen, dass zwei Scheiben nicht unbedingt satt machen. Zum Glück reicht mein Kräuterquark auch noch für zwei weitere.

Und schon ist Donnerstag. Heute bin ich auf Dienstreise nach Kiel. Gut angekommen starte ich in den Austausch. Auf dem Besprechungstisch stehen (scheinbar) leckere Kekse. Mhhh. Würde ich nicht fasten, hätte ich schon längst zugegriffen. Davon gehe ich ganz stark aus. Aber es schadet ja nicht unbedingt, mal NICHT zu den Süßigkeiten für Zwischendurch zuzugreifen. Bis Mittags schaffe ich es auch ganz gut dem zu wiederstehen. Die Themen in der Besprechung lenken gut ab. ;) Mittags geht es dann in die Kantine. Hier bleibt für mich von der ganzen Menüauswahl tatsächlich nur Bratwurst, trockene Salzkartoffeln und gekochter Kohlrabi übrig. Hätte ich morgens der Küche Bescheid gegeben, hätte ich auch etwas passenderes bekommen. Aber daran hatte ich jetzt nicht gedacht. Halb so wild. Es macht mich gut satt. Und dadurch, dass ich mein Essen auch immer fleißig fotografiere, kommt recht schnell die Frage nach dem Warum auf. Das wiederum ist ein prima Einstieg, um auf das Thema Gluten und Fastenzeit einzugehen. 

Auch in dieser Austauschrunde stoße ich auf großes Interesse über Zöliakie und meine Erfahrungen innerhalb der Fastenzeit. Ich erfahre schnell, wer alles welche Freunde, Kollegen oder Familienangehörige hat, die ebenfalls diese oder auch andere Unverträglichkeiten haben. Das wiederum lässt mich auch schlauer werden. Hättest du beispielsweise gewusst, dass Zahnpasta ebenfalls Gluten enthalten kann? Da habe ich nicht schlecht gestaunt. Die DZG (Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V.) bringt in regelmäßigen Abständen eine Liste heraus, in denen genau aufgelistet ist, welche Produkte welcher Marke Gluten enthalten. Für die tatsächlich Unverträglichen ist das Gold wert. Denn nicht unbedingt alles, was in einem Produkt steckt, steht auch drauf - trotz der Zutatenliste und Kennzeichnungspflicht.

Abends treffe ich mich dann mit einer Freundin. Heute bin ich nicht für den Einkauf zuständig. Sie wollte auch mal den Supermarkt mit der glutenfrei-Brille entdecken und hat das Essen besorgt. Es gibt gemischten Salat mit Feta und glutenfreien Ciabatta-Brötchen von Schär. Anders als ich hat sie die Brötchen recht schnell im richtigen Regal gefunden. Instinkt? ;D Beim Essen stelle ich später wiedermal fest: Sie sind eine gute Alternative, wenn man an Zöliakie leidet. Allerdgins schmeckt richtiges Ciabatta doch anders und - wie ich finde - viel besser. Mir persönlich sind sie ein wenig zu süßlich und kompakt.

Der Freitagabend bricht an. Heute bin ich auf einen Junggesellinnenabschied eingeladen. Ein Teil des ganzen Abend besteht daraus, dass wir zusammen kochen. Bereits beim Austausch in der WhatsApp-Gruppe habe ich gleich mal platziert, dass ich ja bis Ostersonntag glutenfrei lebe. Daraufhin hat sich die Menüwahl nochmal etwas umgestellt. Aber nachdem ich schon in der letzten Woche die glutenfreie Pasta entdeckt habe, war der Pasta-Vorschlag nicht mehr ganz so schlimm. Mein Anteil am Essen ist die Pasta. Ich flitze also erneut in den dm meiner Nähe und bringe die beiden Pasta-Sorten aus roten Linsen und Kichererbsen von Alb-Gold mit. Die meisten sind neugierig, wie die wohl schmecken. Ziemlich schnell leert sich eher der Topf der glutenfreien Pasta als der mit der "normalen". Sie kommt geschmacklich gut an.

Für den Nachtisch ist jemand anderes verantwortlich. Es gibt ein sahniges Schicht-Blaubeer-Dessert. Und hier freue ich mich doppelt drüber. Denn die Freundin hat sich extra auf mich eingestellt und sich erstmals an glutenfreien Kuchenboden heran getraut. Der ist nämlich die Grundlage für das Dessert. Ich weiß nicht genau, wie sie es hin bekommen hat, aber das hat sie sehr gut gemacht. Auf jeden Fall ist der Hauptdarsteller Reis- anstelle Weizenmehl.

Kaum hat das Wochenende begonnen, ist es auch schon wieder vorbei. Der Samstag stand unter dem Party-Stern. Wer mir auf Instagram folgt, konnte in der Story etwas mittanzen. ;) Sonntagfrüh - soweit es noch als früh durchgeht - bereiten wir ein super leckeres, ausgedehntes Frühstück/ Brunch zu. Ich habe mir meine glutenfreien Brötchen selbst mitgebracht. Denn ich erwarte nicht, dass sich jeder mit meiner Fastenzeit auseinandersetzt und sich auf diese Sonderlocke einstellt. Das wäre ja sonst auch gar keine Herausforderung mehr. ;) Dazu gesellt sich dann aber ein ganz normales Omlette wie es jeder essen kann. Und auch bei den Aufstrichen habe ich eine gute Auswahl. So ein schöner Start in so einen schönen, sonnigen Sonntag. Ich blicke schon ganz gespannt auf meine nächste und damit letzte Woche in Glutenfreiheit. Bis dahin genießt die Woche und freut euch auf das anstehende Ostern.

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