Ich lebe vegan. - meine vierte Woche
4. Woche (29.02. - 06.03.2016)Noch eben stelle ich fest und schreibe darüber, wie gut es mir geht, und dann erfasst mich die Grippewelle. Von Montag bis Donnerstag hat sich mich ans Bett gebunden. Schwindel, dauernde Kälte, Hustenreiz, Druck auf Kopf und Augen, ständiges Ich-bin-so-schlapp-Gefühle sowie extreme Kopf- und Gliederschmerzen fordern mich heraus. Es liegt nahe, dass mir in diesem Zustand nicht unbedingt nach neuen, veganen Experimenten ist. Trotzdem ziehe ich die Lebensweise durch. Bananen, Orangen, Birnen, Äpfel und viel heißer Kamillentee sind meine ständigen Begleiter. In letzteren pumpe ich einen ordentlichen Schuss Agavensirup, denn als Produkt von Bienen muss ich auf den süßen Geschmack von Honig leider verzichten. Hinzu kommen Brötchen, um überhaupt etwas im Magen zu haben. Ich würde lieber auf Zwieback zurück greifen, doch in diesem ist Molkepulver (=tierisch). Ich gebe mich also mit Brötchen zufrieden. Und so schlecht kann es ja auch nicht sein, denn am Freitag darf ich wieder zur Arbeit. Es geht mir um Längen besser. Und so schnell es mich sinnflutartig erfasst hat, umso schneller kehrt auch meine Lust nach In-der-Küche-stehen zurück.
Zunächst freue ich mich jedoch
auf ein großartiges, langes, ausgedehntes Frühstück am
Samstagmorgen. Ich wurde
in den vergangenen Wochen öfter mal gefragt, was ich denn morgens als
Aufschnitt oder Aufstrich verwende. Ich habe mir den heutigen Morgen einmal Zeit genommen und einige meiner veganen Brötchenbeläge festgehalten.
1) Würzig & Knackfrisch –
Pflanzliche Margarine mit in Scheiben geschnittene
Cherry-Tomaten belegt, gesalzen, gepfeffert und mit frischen Kräutern bestreut.
Es ist eine tolle Kombination, die mein Frühstück locker leicht wirken lässt.
2)
Der süße Moment –
Soja-Joghurt aus einem Anteil an Mandeln mit dünnen
Apfelscheiben belegt. Dazu passt eigentlich noch prima Zimt, denn die
Joghurtschicht schmeckt ein wenig nach Marzipan. Das wiederum lässt sich sehr
gut mit der Süße und Säure des Apfels kombinieren. Dieser Belag verleiht meinem
Frühstück ein süßes Gefühl von kühler, cremiger Frische.
3) Ein Hauch von Bollywood –
Linsen-Kokos-Aufstrich aus der veganen Ecker der
Regale Aldis. Richtig gelesen: Aldi bietet mittlerweile auch Fertigaufstriche
für die vegetarische und vegane Ernährung. Diese Linsen-Kokos-Streichcrème
besteht aus gekochten Linsen (22%), Kokosmilch (19%), Trinkwasser, Mangopüree,
Apfelsaft, Zwiebeln, Apfelpüree, Reismehl, Zitronensaft, Sonnenblumenöl,
Rohrzucker, Curry, Meersalz, weiteren Gewürzen und Senfsaat. Mir schmeckt
dieser Aufstrich gut, erinnert mich gleichzeitig aber etwas zu sehr an ein
komplettes Mittagsgericht im indischen Restaurant. Das ist mir persönlich etwas
zu viel bzw. zu gewürzlastig für ein Frühstück. Wer es aber gerne intensiv würzig
mag, liegt mit diesem Curry-Aufstrich nicht falsch.
Abends möchte ich etwas Wärmendes
kochen. Ich entscheide mich für einen Eintopf
mit Räucher-Tofu.
Veganer Eintopf mit Räucher-Tofu |
So habe ich den veganen Eintopf
zubereitet:
In einem großen Topf habe ich in
etwas Rapsöl eine klein gewürfelte Zwiebel und drei in Scheiben geschnittene
Möhren angeschwitzt. Dies habe ich anschließend mit etwa 100 ml Weißwein
abgelöscht. Dahinein gab ich drei geschälte und in grobe Stücken geschnittene
Kartoffeln sowie 400 g Blumenkohl, eine in Scheiben geschnittene
Porreestange und eine klein geschnittene Knoblauchzehe. Alles zusammen goss ich
mit 1 l Gemüsebrühe auf und ließ es aufkochen. Mit zwei Lorbeerblättern
gespickt habe ich den Eintopf nun mit Salz, Pfeffer, Piment und Muskatnuss abgeschmeckt.
In einem separaten Topf habe ich zum Schluss 350 g des restlichen Blumenkohls
gekocht, abschließend püriert und unter den Eintopf gerührt. Dies dickt ihn minimal ein. Die Einlage aus
Räucher-Tofu habe ich lediglich in kleine Stücke geschnitten und kurz im Eintopf
durchziehen lassen. Den Räucher-Tofu gibt es schon fertig zu kaufen. Ich
brauche ihn nicht noch extra behandeln. Er schmeckt intensiv nach Raucharomen
und bereichert in meinen Augen so das sonst so neutrale Sojagebilde. Ich mag es.
Zum Nachtisch soll es etwas Süßes
geben. Das habe ich mir nach dieser Woche verdient. Bereits in der dritten
Woche meiner Fastenzeit stach mir ein „vegan“-Post bei Pinterest entgegen: Mousse au chocolat aus Avocado. Diesen
Grundgedanken greife ich jetzt auf und versuche mich eigenständig an einem
schnellen, simplen und gleichzeitig leckeren Dessert.
Vegane Mousse au chocolat aus Avocado |
So habe ich die Mousse
au chocolat hergestellt:
Es ist wirklich einfach. Ich habe
eine Avocado halbiert, entkernt, das Fruchtfleisch heraus gekratzt und es in
eine Schüssel gegeben. Dort hinein gab ich 4 EL Kakaopulver, das zum Backen
geeignet ist (kein vorgefertigtes Getränke-Kakaopulver). Zu dem kommen 5 EL
Agavensirup. Und nun werden diese Zutaten einfach püriert. Es wird mousse- und
puddingartig. Ich habe es zum Anrichten in einen Gefrierbeutel gefüllt, eine kleine
Ecke abgeschnitten und durch diese die Mousse
hindurch in ein Espresso-Glas kreisend gedrückt. Für etwa 10 Minuten habe ich es
im Kühlschrank abkühlen lassen und kurz vor dem Servieren mit Puderzucker
bestäubt. Ich war so gespannt auf das Ergebnis. – Und ich bin dahin geschmolzen!
Dieses Rezept nehme ich auf jeden Fall in mein Repertoire auf - auch für die Zeit
nach der veganen Phase. So ziert dieses zauberhafte Dessert das Ende meiner
vierten Woche „Ich lebe vegan.“. Das müsst ihr probieren! GROßartig!
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